Die Extremismusforscherin Julia Ebner vertritt die These, dass Dschihadisten und Rechtsextreme mehr gemeinsam haben, als sie wahrhaben wollen.
Sie verfolgen dasselbe Ziel, eine ethnisch-religiös homogene Gesellschaft und bedienen sich derselben Strategien, um vor allem Jugendliche zu radikalisieren: die Rede ist von Islamisten und Rechtsextremen. Gleichzeitig fachen sie damit den Wahn der jeweils anderen Gruppe immer wieder neu an – ein Teufelskreis. Die junge österreichische Wissenschaftlerin Julia Ebner, die in London lebt und arbeitet, erzählt im Gespräch mit Eva Weissenberger aber auch, wie es war, mit Ex-Al-Kaida-Männern auf der Firmen-Weihnachtsfeier zu sitzen oder auf Neonazi-Demos zu recherchieren. Ebners Buch „Wut – Was Islamisten und Rechtsextreme mit uns machen“ ist auf Deutsch im Verlag Theiss erschienen.