Georg Renner spricht mit Manfred Matzka, langjähriger Sektionschef im Bundeskanzleramt, über den Aufstieg und Verfall des österreichischen Verwaltungswesens, über aufgeblähte Kabinette, das Generalsekretärs-Problem und dringend nötige Reformen
Manfred Matzka war von 1999 bis 2015 Sektionschef der Präsidialsektion des Bundeskanzleramts. In Verwaltungs- und Juristenkreisen gilt er als Idealbeispiel des klassischen Beamtenethos: Obwohl er einst in einem SPÖ-Kabinett gearbeitet hat und unter Kanzler Viktor Klima die Präsidialsektion übernahm, arbeitete er auch unter und mit Wolfgang Schüssel genauso konsequent weiter – wie auch unter den folgenden SPÖ-Kanzlern wieder.
Die Entwicklungen der vergangenen zwei Jahrzehnte machen Matzka aber Sorgen: „Ich habe solche Dinge noch nie erlebt“, sagt er zum Zustand der ehemals hochgelobten österreichischen Verwaltung. Ein Gespräch über das Idealbild der Bundesverwaltung, darüber, was schief gelaufen ist – und wie man es wieder reparieren könnte.