Stefan Kaltenbrunner spricht mit dem österreichisch-israelischen Publizisten Harry Bergmann über den Gaza-Krieg, wachsenden Antisemitismus in Europa und das Gefühl vieler Juden, von der Welt im Stich gelassen zu werden. Bergmann beschreibt die historische und emotionale Komplexität des israelisch-palästinensischen Konflikts und warnt vor einer Verhärtung der Fronten. Trotz aller Skepsis sieht er Hoffnung in einer möglichen politischen Neuordnung der Region.
Im Gespräch zwischen Stefan Kaltenbrunner und Harry Bergmann geht es um Israels Situation nach dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2024 und den Versuch, Frieden oder zumindest Stabilität zu erreichen. Bergmann schildert, wie der Antisemitismus in Europa stark zugenommen hat und jüdisches Leben zunehmend unsichtbar wird. Er beschreibt die israelische Gesellschaft als von Dauerkriegen und Angst geprägt, wodurch Mitgefühl gegenüber Palästinensern erschwert wird. Besonders kritisch äußert er sich zu sozialen Medien, die antisemitische Narrative verstärken und junge Menschen beeinflussen. Die Diskussion beleuchtet die Grenzen zwischen Israel-Kritik und Antisemitismus sowie die Unfähigkeit, differenziert über den Konflikt zu sprechen. Bergmann fordert, die Hamas als zentrales Hindernis für Frieden zu beseitigen, sieht aber keine kurzfristige Lösung. Er betont, dass der jüdische Antisemitismus längst Teil westlicher Gesellschaften geworden ist. Am Ende bleibt seine Sorge um die Juden außerhalb Israels größer als seine Hoffnung auf politischen Wandel.